fertigungsgerechte zeichnungen fuer umfangreichere projekte
Verfasst: Mittwoch 12. Oktober 2011, 18:20
es freut mich, dass anscheinend mehrere anspruchsvolle projekte anlaufen, wo auch dreh- und fraesteile benoetigt werden.
in der vergangenheit bekamen wir immer schon mal anfragen mit sagen wir mal schwierig zu verwertenden zeichnungen oder der angabe ich brauch da ein loch fuer ein kugellager. loecher machen schweissbrenner, alles andere sind bohrungen.
bei solchen zeichnungen geht es immer um machbarkeit, lieferzeit und klar - den preis.
wer solche projekte anleiert hat meist eine mechanische grundausbildung, an diese richtet sich dieser beitrag.
und es schadet sicher nicht auch sein altes tabellenbuch rauszukramen, fuer zahnradberechnung, achsabstaende und passungswahl.
vielleicht darf ich euch heute deshalb mal etwas langweilen mit dem viel verspotteten thema cnc, cad und cam.
zu 95% wird heute mit cnc-maschinen gefertigt, zeichnungen werden erstellt mit cad und programme werden mit hilfe von cam aus cad-daten generiert.
der vorgang ist bei dreh- und fraesteilen sehr aehnlich, aber nicht identisch, deshalb unten die unterscheidung.
alle angaben sind grundsaetzlich in millimetern, massze ohne weitere angaben freimasse nach reihe mittel.
um kosten zu sparen gilt der grundsatz: toleranzen so ungenau wie moeglich, nur so genau wie noetig.
grundsaetzlich basieren das zeichnen und programmieren nach den regeln der geometrie, fuer die die damals in mathe aufgepasst haben eigentlich kein thema.
wir haben das bekannte koordinatensystem mit x, y und z, wobei in der cnc-technik z immer in richtung der hauptspindel ist, x+ meist nach rechts und y+ nach oben auf dem simulierten papier, genau wie geometrie.
dazu haben x, y und z ihre geschwister, genannt u, v und w, das wird gebraucht um schraege flaechen (zb kegel) herzustellen und es gibt noch c und w-achsen, das sind geschwenkte und gedrehte achsen im raum, dazu spaeter mehr bei den maschinenspezifischen eigenheiten.
alles faengt jetzt an mit einer zeichnung, das koennt ihr drehen und wenden wie ihr wollt, ausser beim flexen oder schneidbrenner.
diese kann klassisch auf millimeterpapier auf eurer zeichenplatte aus der berufschulzeit sein oder auf dem hier viel verspotteten cad.
cad ist superpraktisch, da man beliebig aendern, spiegeln, drehen oder was auch immer kann und bei besseren ausfuehrungen auch festigkeitsberechnungen/simulationen. die daten koennen einfach mit e-mail versendet werden.
ihr bekommt einfache cad-programme als schulversionen mit eingeschraenkten funktionen oder freie versionen fuer linux-nutzer zum runterladen.
welches system ist egal, wichtig ist nur dass es die funktionen fangen und messen hat und direkte koordinaten in x und y fuer kreise und linien eingegeben werden koennen sowie beliebige punkte angeklickt werden koennen und die koordinaten dafuer angezeigt werden. layertechnik braucht ihr nicht.
klassisch auf papier ist jedoch kein problem, wenn einige erfordernisse der cnc-technik beruecksichtigt werden, diese da waeren:
eine zeichnung braucht einen werkstueck-nullpunkt, dieser wird durch einen geviertelten kreis mit zwei ausgemalten vierteln markiert. von diesem nullpunkt ab gehen alle, ich meine wirklich alle massze weg, grundsaetzlich mit masspfeilen oder polarkoordinaten mit x und y.
3d erklaere ich hier nicht, die sowas brauchen wissen das hier sowieso.
beim dreh- und rundschleifteil ist dieser nullpunkt immer in der symetrieachse, der vorderste punkt am teil.
beim fraes- oder erodierteil wird ein massgeblicher punkt gewaehlt, oft eine passbohrung oder ein lagersitz oder eine werkstueckecke.
zeichnungen brauchen ein datum oder einen aenderungsindex, eine zeichnungsnummer oder sonstwie gearteten aktualitaetsnachweis.
zeichnungen muessen eindeutig sein, nichts ist teurer wenn gerade eine maschine eingerichtet wird und sich ein mass als unschluessig erweist.
gehaertete oder verguetete rohteile zur nachbearbeitung kann realistisch mit hartmetall bis vielleicht 50 hrc erfolgen, darueber ist schleifen oder erodieren sinnvoll
jetzt beginnt die unterscheidung zwischen den bearbeitungen, beginnen wir beim drehen:
die z-achse ist das drehfutter, die laengenmassze werden von der spitze des drehteiles weg ins minus programmiert, meistens also von rechts nach links, das drehfutter selbst hat also den groessten z- wert.
die x-achse ist der durchmesser und wird auch tatsaechlich als durchmesser programmiert, von der symetrieachse des teiles weg ins plus.
die y-achse tangiert den durchmesser, das braucht man zum beispiel mit angetriebenen werkzeugen um in der maschine flaechen oder schnecken anzufraesen.
die c-achse ist das indexierte drehfutter das wie ein teilkopf eingesetzt wird, zum beispiel fuer achsiale oder radiale bohrungen oder verzahnungen fraesen. 0grad ist auf 3 uhr, programmiert gegen den uhrzeigersinn.
u, v und w, i, j und k sind oft fuer eine gegenspindel und zweiten revolver reserviert, aber das werdet ihr bei ape-teilen selten brauchen.
realistische verfahrwege: gaengig sind laengen bis 300mm und durchmesser bis 200mm. groesser natuerlich problemlos moeglich-nachfragen!
eine zeichnung ist im idealfall mindestens 1:1, enthaelt im normalfall mindestens 2 ansichten, seitenansicht und vorderansicht. in der seitenansicht werden alle laengen von vorne weg angegeben und alle durchmesser, gewinde immer mit steigung. in der vorderansicht koennen durchmesser sein, lochkreise und winkelangaben in grad, von drei uhr weg gegen den uhrzeigersinn. wenn stirn- oder querbohrungen stimmen muessen, gebt einen winkel an. steht kein winkel dabei ist die lage egal, zum beispiel bei sicherungssplinten. wird alles zu eng freut sich der programmierer ueber ausschnittvergroesserungen.
passungen sind nach iso mit zum beispiel 20h6 anzugeben oder im klartext 20 +0.00 -0,012, wobei heute bei normalen drehmaschinen h6 das genaueste darstellt was rationell gefertigt wird. genauer wird oft rundgeschliffen, h6 reicht aber laessig aus fuer lager und verzahnungen.
kommen wir zum fraesen, lasern oder erodieren:
hier hat eine zeichnung schon mindestens 3 ansichten (ausser beim lasern, da reicht eine), seitenansicht, draufsicht und vorderansicht, alles weg bemasst von dem einen gewaehlten nullpunkt, rechts/oben ins plus, links/unten ins minus.
x und y wie in der schule bei geometrie, z ist die hauptspindel und kommt oft von oben runter, z0 ist oft die oberflaeche des fertigen teiles.
vierte und fuenfte achse ist schwenken und drehen des teiles im raum oder schwenken der z-achse.
vorteilhaft ist es wenn ein gehaeuse zum beispiel 2 passhuelsen hat diese achsparallell zu legen, ist aber nicht zwingend.
muss ein teil umgedreht nochmal aufgespannt werden sind entweder aussen eine oder zwei achsparallele hilfsflaechen vorzusehen um daran anzutasten, das kann eine aussenflaeche sein die eh vorhanden ist oder zwei ganz durchgehende genauere bohrungen, zb in H8 oder H9, das kann auch der nullpunkt sein oder jene besagten passhuelsen. das braucht es um auf der rueckseite den nullpunkt wieder aufzunehmen und das teil auszurichten, nicht alles kann im schraubstock gespannt werden.
die eckradien in taschen oder innenliegenden vertiefungen sind so gross wie moeglich zu waehlen, dass die tiefe maximal 8mal radius ist, zb r5 max 40mm, alles andere ist zwar moeglich, aber teuer.
genauigkeiten: eine neue fraesmaschine wird angegeben mit einer positioniergenauigkeit bei bohrungen von 0.005mm, das schaffen sie nach einem jahr aber nur noch selten. realistisch ist plus/minus 0.01mm. bei achsparallelen passungen ist H7 noch wirtschaftlich.
realistische verfahrwege: sehr verbreitet sind maschinen mit x600 und y400. groesser gibt es sehr oft, nur sind diese maschinen dann teurer.
gewinde immer mit steigung angeben, bis M2o werden oft gebohrt, darueber meist gefraest.
bedenkt bei sondergewinden wie zum beispiel M42x1,5 dass eine firma nicht immer einen pruefdorn/lehrring vorraetig hat, diese sind unglaublich teuer. entweder ihr koennt das passende gegenteil zum pruefen stellen oder koennt vielleicht einen pruefdorn/lehrring irgendwo gegen gebuehr ausleihen.
passbohrungen bis H8 werden gebohrt oder gefraest=billig, allerdings sind die gefraesten bohrungen um ein bis 2 hundertstel viereckig an den umkehrpunkten der achsen.
genauer bis +/- 0.005mm wird ausgedreht=teuer, da werkzeug aufwaendig einzustellen, aber fuer lagersitze oft notwendig.
waehlt bei bohrungen moeglichst gaengige massze, zb fuer M6 durchgang dm6,8 oder 8,5 durchgang fuer M8 da diese bohrer oft schon im magazin drin und vermeidet zu viele zu unterschiedliche gewinde oft geht auch ein m6 statt m5, wenn schon 20 andere m6 drin sind=billiger ruesten.
bei einfachen gehaeusebohrungen oder gewinden und durchgangsbohrungen in zeichnungen werden untoleriert automatisch von +/- 0.2mm lagetoleranz ausgegangen, die real am werkstueck +/- 0.05mm sein werden.
lagerpassungen werden in der lage toleriert wobei bei zahntrieben im alltag +/- 0.02mm ausreichend sein werden.
bohrungen/gewinde werden vermasst immer vom nullpunkt weg in polarkoordinaten oder mit masspfeilen.
schraege flaechen immer mit anfangs/endpunkt
freie radien im raum brauchen immer einen anfangspunkt, einen endpunkt und einen radiusmittelpunkt sowie die radiusangabe selbst. bei achsparallelen ecken reicht nur die radius/fasenangabe.
kommen wir zu den kosten:
rohmaterial: gut=billig zu verarbeiten sind almg4,5mn oder alcumgpb, oder c45 oder sogenannter automatenstahl. wenn ihr nicht wirklich einen guten kontakt oder passende reststuecke habt kauft eine firma in der regel preiswerter ein wie ihr. bei uns wurden in spitzenzeiten 1,5 tonnen aluminium monatlich umgesezt. da hat man eine andere verhandlungsposition
ruesten: ruesten faellt an bei jedem einrichten eures teiles, egal ob ein teil oder 1ooo. das sind zum beispiel aufspannen von schraubstoecken, ausdrehen von drehbacken, anfertigen von vorrichtungen, einrichten von drehstaehlen oder bohrern und fraesern. ruesten fuer einen schraubstock und 12 fraeswerkzeuge sind vielleicht 35 minuten zu je vielleicht 50 bis 70 euro pro stunde.
programmieren: faellt einmalig an und ihr werdet genaugenomen eigentuemer des programmes, auf wunsch wird euch das ausgehaendigt. uebliche programmkosten sind etwa 60-80 euro je stunde, eine dreiteilige kurbelwelle fuer die ape tm ist in etwa einer stunde programmiert.
fertigen: das sind die kosten, wenn die maschine dann tatsaechlich spaene macht, was bei kleinen stueckzahlen oft den geringsten anteil ausmacht. eine komplette dreiteilige kurbelwelle fuer eine ape tm laeuft zum beispiel schaetzungsweise 22 minuten in der maschine, nur mal zum vergleich. diese zeit ist die teuerste, da hier die werkzeugkosten mit eingehen. eine kleine zweiachsdrehmaschine bekommt ihr schon fuer 60 euro je stunde, ein fuenfachs-bearbeitungszentrum kostet schnell auch mal 180 euro je stunde.
dies kann man manchmal umgehen wenn man wen kennt der einen kennt der einen kumpel hat...... unser chef jammert manchmal dass er den umsatz haben moechte der in der mittagspause umgesetzt wird.......
mit solchen zeichnungen und diesen kenntnissen koennt ihr problemlos vergleichbare angebote einholen und bekommt natuerlich auch antwort, da klar ist dass ihr vom fach seid. hobbybastler werden sonst skeptisch gesehen, da sie sehr viel zeit verbrauchen und hohe kosten verursachen, die rationell nicht weitergegeben werden koennen.
bitte nagelt mich jetzt aber nicht wieder fest, ich weiss dass manches im alltag anders aussieht. dies ist nur als erste anleitung fuer branchentangierer zu verstehen.
und nun viel erfolg mit euren projekten wuenscht euch
mopedcowboy
in der vergangenheit bekamen wir immer schon mal anfragen mit sagen wir mal schwierig zu verwertenden zeichnungen oder der angabe ich brauch da ein loch fuer ein kugellager. loecher machen schweissbrenner, alles andere sind bohrungen.
bei solchen zeichnungen geht es immer um machbarkeit, lieferzeit und klar - den preis.
wer solche projekte anleiert hat meist eine mechanische grundausbildung, an diese richtet sich dieser beitrag.
und es schadet sicher nicht auch sein altes tabellenbuch rauszukramen, fuer zahnradberechnung, achsabstaende und passungswahl.
vielleicht darf ich euch heute deshalb mal etwas langweilen mit dem viel verspotteten thema cnc, cad und cam.
zu 95% wird heute mit cnc-maschinen gefertigt, zeichnungen werden erstellt mit cad und programme werden mit hilfe von cam aus cad-daten generiert.
der vorgang ist bei dreh- und fraesteilen sehr aehnlich, aber nicht identisch, deshalb unten die unterscheidung.
alle angaben sind grundsaetzlich in millimetern, massze ohne weitere angaben freimasse nach reihe mittel.
um kosten zu sparen gilt der grundsatz: toleranzen so ungenau wie moeglich, nur so genau wie noetig.
grundsaetzlich basieren das zeichnen und programmieren nach den regeln der geometrie, fuer die die damals in mathe aufgepasst haben eigentlich kein thema.
wir haben das bekannte koordinatensystem mit x, y und z, wobei in der cnc-technik z immer in richtung der hauptspindel ist, x+ meist nach rechts und y+ nach oben auf dem simulierten papier, genau wie geometrie.
dazu haben x, y und z ihre geschwister, genannt u, v und w, das wird gebraucht um schraege flaechen (zb kegel) herzustellen und es gibt noch c und w-achsen, das sind geschwenkte und gedrehte achsen im raum, dazu spaeter mehr bei den maschinenspezifischen eigenheiten.
alles faengt jetzt an mit einer zeichnung, das koennt ihr drehen und wenden wie ihr wollt, ausser beim flexen oder schneidbrenner.
diese kann klassisch auf millimeterpapier auf eurer zeichenplatte aus der berufschulzeit sein oder auf dem hier viel verspotteten cad.
cad ist superpraktisch, da man beliebig aendern, spiegeln, drehen oder was auch immer kann und bei besseren ausfuehrungen auch festigkeitsberechnungen/simulationen. die daten koennen einfach mit e-mail versendet werden.
ihr bekommt einfache cad-programme als schulversionen mit eingeschraenkten funktionen oder freie versionen fuer linux-nutzer zum runterladen.
welches system ist egal, wichtig ist nur dass es die funktionen fangen und messen hat und direkte koordinaten in x und y fuer kreise und linien eingegeben werden koennen sowie beliebige punkte angeklickt werden koennen und die koordinaten dafuer angezeigt werden. layertechnik braucht ihr nicht.
klassisch auf papier ist jedoch kein problem, wenn einige erfordernisse der cnc-technik beruecksichtigt werden, diese da waeren:
eine zeichnung braucht einen werkstueck-nullpunkt, dieser wird durch einen geviertelten kreis mit zwei ausgemalten vierteln markiert. von diesem nullpunkt ab gehen alle, ich meine wirklich alle massze weg, grundsaetzlich mit masspfeilen oder polarkoordinaten mit x und y.
3d erklaere ich hier nicht, die sowas brauchen wissen das hier sowieso.
beim dreh- und rundschleifteil ist dieser nullpunkt immer in der symetrieachse, der vorderste punkt am teil.
beim fraes- oder erodierteil wird ein massgeblicher punkt gewaehlt, oft eine passbohrung oder ein lagersitz oder eine werkstueckecke.
zeichnungen brauchen ein datum oder einen aenderungsindex, eine zeichnungsnummer oder sonstwie gearteten aktualitaetsnachweis.
zeichnungen muessen eindeutig sein, nichts ist teurer wenn gerade eine maschine eingerichtet wird und sich ein mass als unschluessig erweist.
gehaertete oder verguetete rohteile zur nachbearbeitung kann realistisch mit hartmetall bis vielleicht 50 hrc erfolgen, darueber ist schleifen oder erodieren sinnvoll
jetzt beginnt die unterscheidung zwischen den bearbeitungen, beginnen wir beim drehen:
die z-achse ist das drehfutter, die laengenmassze werden von der spitze des drehteiles weg ins minus programmiert, meistens also von rechts nach links, das drehfutter selbst hat also den groessten z- wert.
die x-achse ist der durchmesser und wird auch tatsaechlich als durchmesser programmiert, von der symetrieachse des teiles weg ins plus.
die y-achse tangiert den durchmesser, das braucht man zum beispiel mit angetriebenen werkzeugen um in der maschine flaechen oder schnecken anzufraesen.
die c-achse ist das indexierte drehfutter das wie ein teilkopf eingesetzt wird, zum beispiel fuer achsiale oder radiale bohrungen oder verzahnungen fraesen. 0grad ist auf 3 uhr, programmiert gegen den uhrzeigersinn.
u, v und w, i, j und k sind oft fuer eine gegenspindel und zweiten revolver reserviert, aber das werdet ihr bei ape-teilen selten brauchen.
realistische verfahrwege: gaengig sind laengen bis 300mm und durchmesser bis 200mm. groesser natuerlich problemlos moeglich-nachfragen!
eine zeichnung ist im idealfall mindestens 1:1, enthaelt im normalfall mindestens 2 ansichten, seitenansicht und vorderansicht. in der seitenansicht werden alle laengen von vorne weg angegeben und alle durchmesser, gewinde immer mit steigung. in der vorderansicht koennen durchmesser sein, lochkreise und winkelangaben in grad, von drei uhr weg gegen den uhrzeigersinn. wenn stirn- oder querbohrungen stimmen muessen, gebt einen winkel an. steht kein winkel dabei ist die lage egal, zum beispiel bei sicherungssplinten. wird alles zu eng freut sich der programmierer ueber ausschnittvergroesserungen.
passungen sind nach iso mit zum beispiel 20h6 anzugeben oder im klartext 20 +0.00 -0,012, wobei heute bei normalen drehmaschinen h6 das genaueste darstellt was rationell gefertigt wird. genauer wird oft rundgeschliffen, h6 reicht aber laessig aus fuer lager und verzahnungen.
kommen wir zum fraesen, lasern oder erodieren:
hier hat eine zeichnung schon mindestens 3 ansichten (ausser beim lasern, da reicht eine), seitenansicht, draufsicht und vorderansicht, alles weg bemasst von dem einen gewaehlten nullpunkt, rechts/oben ins plus, links/unten ins minus.
x und y wie in der schule bei geometrie, z ist die hauptspindel und kommt oft von oben runter, z0 ist oft die oberflaeche des fertigen teiles.
vierte und fuenfte achse ist schwenken und drehen des teiles im raum oder schwenken der z-achse.
vorteilhaft ist es wenn ein gehaeuse zum beispiel 2 passhuelsen hat diese achsparallell zu legen, ist aber nicht zwingend.
muss ein teil umgedreht nochmal aufgespannt werden sind entweder aussen eine oder zwei achsparallele hilfsflaechen vorzusehen um daran anzutasten, das kann eine aussenflaeche sein die eh vorhanden ist oder zwei ganz durchgehende genauere bohrungen, zb in H8 oder H9, das kann auch der nullpunkt sein oder jene besagten passhuelsen. das braucht es um auf der rueckseite den nullpunkt wieder aufzunehmen und das teil auszurichten, nicht alles kann im schraubstock gespannt werden.
die eckradien in taschen oder innenliegenden vertiefungen sind so gross wie moeglich zu waehlen, dass die tiefe maximal 8mal radius ist, zb r5 max 40mm, alles andere ist zwar moeglich, aber teuer.
genauigkeiten: eine neue fraesmaschine wird angegeben mit einer positioniergenauigkeit bei bohrungen von 0.005mm, das schaffen sie nach einem jahr aber nur noch selten. realistisch ist plus/minus 0.01mm. bei achsparallelen passungen ist H7 noch wirtschaftlich.
realistische verfahrwege: sehr verbreitet sind maschinen mit x600 und y400. groesser gibt es sehr oft, nur sind diese maschinen dann teurer.
gewinde immer mit steigung angeben, bis M2o werden oft gebohrt, darueber meist gefraest.
bedenkt bei sondergewinden wie zum beispiel M42x1,5 dass eine firma nicht immer einen pruefdorn/lehrring vorraetig hat, diese sind unglaublich teuer. entweder ihr koennt das passende gegenteil zum pruefen stellen oder koennt vielleicht einen pruefdorn/lehrring irgendwo gegen gebuehr ausleihen.
passbohrungen bis H8 werden gebohrt oder gefraest=billig, allerdings sind die gefraesten bohrungen um ein bis 2 hundertstel viereckig an den umkehrpunkten der achsen.
genauer bis +/- 0.005mm wird ausgedreht=teuer, da werkzeug aufwaendig einzustellen, aber fuer lagersitze oft notwendig.
waehlt bei bohrungen moeglichst gaengige massze, zb fuer M6 durchgang dm6,8 oder 8,5 durchgang fuer M8 da diese bohrer oft schon im magazin drin und vermeidet zu viele zu unterschiedliche gewinde oft geht auch ein m6 statt m5, wenn schon 20 andere m6 drin sind=billiger ruesten.
bei einfachen gehaeusebohrungen oder gewinden und durchgangsbohrungen in zeichnungen werden untoleriert automatisch von +/- 0.2mm lagetoleranz ausgegangen, die real am werkstueck +/- 0.05mm sein werden.
lagerpassungen werden in der lage toleriert wobei bei zahntrieben im alltag +/- 0.02mm ausreichend sein werden.
bohrungen/gewinde werden vermasst immer vom nullpunkt weg in polarkoordinaten oder mit masspfeilen.
schraege flaechen immer mit anfangs/endpunkt
freie radien im raum brauchen immer einen anfangspunkt, einen endpunkt und einen radiusmittelpunkt sowie die radiusangabe selbst. bei achsparallelen ecken reicht nur die radius/fasenangabe.
kommen wir zu den kosten:
rohmaterial: gut=billig zu verarbeiten sind almg4,5mn oder alcumgpb, oder c45 oder sogenannter automatenstahl. wenn ihr nicht wirklich einen guten kontakt oder passende reststuecke habt kauft eine firma in der regel preiswerter ein wie ihr. bei uns wurden in spitzenzeiten 1,5 tonnen aluminium monatlich umgesezt. da hat man eine andere verhandlungsposition
ruesten: ruesten faellt an bei jedem einrichten eures teiles, egal ob ein teil oder 1ooo. das sind zum beispiel aufspannen von schraubstoecken, ausdrehen von drehbacken, anfertigen von vorrichtungen, einrichten von drehstaehlen oder bohrern und fraesern. ruesten fuer einen schraubstock und 12 fraeswerkzeuge sind vielleicht 35 minuten zu je vielleicht 50 bis 70 euro pro stunde.
programmieren: faellt einmalig an und ihr werdet genaugenomen eigentuemer des programmes, auf wunsch wird euch das ausgehaendigt. uebliche programmkosten sind etwa 60-80 euro je stunde, eine dreiteilige kurbelwelle fuer die ape tm ist in etwa einer stunde programmiert.
fertigen: das sind die kosten, wenn die maschine dann tatsaechlich spaene macht, was bei kleinen stueckzahlen oft den geringsten anteil ausmacht. eine komplette dreiteilige kurbelwelle fuer eine ape tm laeuft zum beispiel schaetzungsweise 22 minuten in der maschine, nur mal zum vergleich. diese zeit ist die teuerste, da hier die werkzeugkosten mit eingehen. eine kleine zweiachsdrehmaschine bekommt ihr schon fuer 60 euro je stunde, ein fuenfachs-bearbeitungszentrum kostet schnell auch mal 180 euro je stunde.
dies kann man manchmal umgehen wenn man wen kennt der einen kennt der einen kumpel hat...... unser chef jammert manchmal dass er den umsatz haben moechte der in der mittagspause umgesetzt wird.......
mit solchen zeichnungen und diesen kenntnissen koennt ihr problemlos vergleichbare angebote einholen und bekommt natuerlich auch antwort, da klar ist dass ihr vom fach seid. hobbybastler werden sonst skeptisch gesehen, da sie sehr viel zeit verbrauchen und hohe kosten verursachen, die rationell nicht weitergegeben werden koennen.
bitte nagelt mich jetzt aber nicht wieder fest, ich weiss dass manches im alltag anders aussieht. dies ist nur als erste anleitung fuer branchentangierer zu verstehen.
und nun viel erfolg mit euren projekten wuenscht euch
mopedcowboy